![]() Wir alle sind in der glücklichen Lage, Teil dieser Generation zu sein. Die europäischen Politiker von heute sind in der Regel nicht in extremer Armut aufgewachsen und haben nie einen Krieg erlebt. Moralische Überlegenheit ist ein Ausdruck von ArroganzĪußerdem ist die Vorstellung, der Westen habe so etwas wie ein Monopol auf moralische Überlegenheit, schlicht und ergreifend falsch. Auch die Auswirkungen auf Mitarbeitende vor Ort sind zu berücksichtigen. Westliche Unternehmen sind in der Xinjiang-Region aktiv und können erst so ihre Werte und Standards vor Ort leben. Menschenrechte dienen dem Schutz von Menschen und ein Rückzug aus bestimmten Regionen ist nur dann gerechtfertigt, wenn die Mitarbeitenden vor Ort von der Einstellung des Betriebs profitieren würden. Daher müssen globale Unternehmen, um erfolgreich zu sein, die höchsten Standards einhalten, ganz unabhängig vom Umfeld, in dem sie agieren. Der Instrumentalisierung von Wertesystemen, insbesondere von Menschenrechten zur Ausübung von Machtpolitik, muss Einhalt geboten und die zugrunde liegende Problematik offengelegt werden. Unternehmen können und sollten die Staatsmacht nicht ersetzen. Deutsche Unternehmen wären nicht mehr in der Lage, ihre ambitionierten Dekarbonisierungsziele zu finanzieren. Verwehrt man westlichen Unternehmen den Zugang zu China, schnürt das Umsatz- und Innovationsströme ab, was wiederum mit weitreichenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die Konjunktur einherginge, gerade auch in Deutschland und Europa. Rund 40 Prozent seiner Fahrzeuge hat der Volkswagen-Konzern im vergangenen Jahr in China verkauft. Aber China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner und wird es auf lange Sicht bleiben. Gleichzeitig baut Volkswagen das Geschäft in den USA weiter aus und ist in Europa und Südamerika stark. Die drei Milliarden Euro des anteiligen operativen Gewinns aus dem Markt stützen auch Investitionen in Europa sowie die Transformation zur Elektromobilität. Bei Volkswagen in Deutschland sind viele Arbeitsplätze direkt und indirekt mit dem Chinageschäft verbunden. Und der Markt sichert Arbeitsplätze in Deutschland. China ist und bleibt ein wichtiger Markt und entwickelt sich zu einer immer stärkeren Innovationsquelle. In China sind dadurch Hunderte Millionen von Menschen der extremen Armut entkommen. Vielmehr ist er in großen Teilen auf den Handel mit, und Investitionen in China zurückzuführen. Unser Wohlstand ist nicht vom Himmel gefallen. Gefährlich ist die Idee eines Rückzugs aus China aber deshalb, weil er den wirtschaftlichen Niedergang und soziale Unruhen zur Folge haben kann. Die Dekarbonisierung von Wertschöpfungsketten und Prozessen kann nur durch unternehmerisches Handeln – insbesondere im technologischen Bereich – und durch Zusammenarbeit erfolgen.ĭer Klimawandel muss zur außenpolitischen Toppriorität werden und Politiker müssen sich von althergebrachten Machtgedanken verabschieden, die auf geografischen Einflussbereichen und der Kontrolle über Völker basieren. So lassen sich auch im Chinageschäft der nötige Druck zur Dekarbonisierung aufbauen und internationale Benchmarks austauschen. Es ist gut, wenn der Kampf der Wirtschaft gegen den Klimawandel global geführt wird. Noch ist das Land sehr abhängig von Kohlestrom. Gegen den Klimawandel haben wir nur gemeinsam mit China eine Chance. Wir verdanken einen Großteil unseres Wohlstands dem Handel mit China Er bedroht ganz unabhängig von Glauben oder Sprache die Existenzgrundlage der Weltbevölkerung. Wir haben einen neuen gemeinsamen Feind: Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, mit der sich die Menschheit je konfrontiert gesehen hat. Doch das vorherrschende Narrativ der Spaltung ist nicht nur falsch, es ist auch gefährlich.įalsch ist das Narrativ, weil die uralte Machtbesessenheit als Selbstzweck die Tatsache ignoriert, dass es in unserer modernen und von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägten Welt keine Alternative zur Zusammenarbeit gibt, wenn wir Frieden und Wohlstand sichern möchten. Natürlich muss auf der Einhaltung von Menschenrechten bestanden werden. Aus Angst vor einem Kontroll- und Einflussverlust in der Welt wird unter dem Vorwand moralischer Überlegenheit und einer Systemrivalität für eine wirtschaftliche Entkopplung argumentiert. Die Rivalität der Großmächte nährt aktuell ein Narrativ, das China als Feind und Bedrohung darstellt.ĭas Narrativ könnte zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden, sodass eine Konfrontation am Ende unvermeidlich ist. Wie wir die Beziehungen zu China definieren wird weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft Deutschlands und Europas haben.
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